Foto zeigt von links: PHK Michael Doppelberger, Schatzmeisterin Elke Knottek, 1.Vorsitzender Johann Bohnert, Vizepräsident Peter Starnecker, 2. Vorsitzender Florian Ertl
Erschreckende Entwicklung: Viele Kinder können nicht mehr Radfahren
In der 4. Klasse, wenn die Grundschüler zur Jugendverkehrsschule müssen, kommt es meist ans Tageslicht: Viele Kinder können nicht mehr richtig Radfahren . Ihnen fehlen oftmals die motorischen Fähigkeiten zum Radfahren. Ursache dürfte in erster Linie das Freizeitverhalten der Kinder sein. Statt auf dem Spielplatz verbringen sie ihre Zeit am Smartphone. Diese Feststellung machte Vorsitzender Johann Bohnert auf der Jahreshauptversammlung der Traunsteiner Verkehrswacht am 20.11.24 im Sailer Keller in Traunstein. Auch Jugendverkehrserzieher Michael Doppelberger, beschäftigte sich mit diesem Thema. Der Polizeihauptkommissar gewährte einen Einblick in die Arbeit der Jugendverkehrsschule. Dabei meinte er: "Bei der Einführung der Jugendverkehrsschule 1973 in Bayern hat es noch 35 tödlich verunglückte Kinder auf dem Schulweg gegeben. Jetzt gehört es eher zur Ausnahme dass ein Kind auf dem Schulweg durch einen Unfall zu Tode kommt. Das ist eindeutig ein Erfolg der Jugendverkehrsschule. Bedenklich ist allerdings, dass die Durchfallquote bei der Radlprüfung früher bei 2-3 Prozent gelegen ist und jetzt sind es 15 Prozent. Eben weil viele Kinder unsicher auf dem Fahrrad sind." In ihrem Grußwort bekräftigte stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber die Bedeutung der Verkehrswacht, zumal der Landkreis ein großes Straßennetz hat und 190 000 Fahrzeuge angemeldet sind und entsprechend viel Verkehr unterwegs ist. So sei es unter anderem ein Verdienst der Verkehrswacht, dass der Landkreis Traunstein eine Spitzenstellung in der Unfallstatistik in Oberbayern einnimmt. Der Vizepräsident der Bayerischen Verkehrswacht Peter Starnecker zeigte sich besorgt über die Zunahme von Drogenfahrten: "Im Vergleich zum Vorjahr wird ein Anstieg um 25 Prozent registriert. Um dem zu begegnen ist noch viel Aufklärungsarbeit in den Schulen erforderlich meinte er.Auch die steigende Anzahl getöteter junger Fahrer fordere Handlungsbedarf ". Für die Organisation der Verkehrswacht sah Starnecker eine zunehmende Überalterung. Es wäre dringend junger Nachwuchs notwendig. Der Landtagsabgeordnete Konrad Baur stellte in seinem Grußwort die Bedeutung der Verkehrswacht heraus. Eine unfallfreie Mobilität war ihm schon immer ein besonderes Anliegen. Im Hinblick auf die Präsenz der Verkehrswacht in Schulen, auf Märkten und Messen war ihm durchaus bewusst, dass es schwierig für die Verkehrswacht sei, für dieses Ehrenamt Leute zu finden. In Vertretung für den Oberbürgermeister bedankte er sich ausdrücklich für die Arbeit der Verkehrswacht und betonte die Wichtigkeit der Verkehrssicherheitsarbeit. Nachdem die meisten Kommunen Mitglied bei der Verkehrswacht sind, war es nicht ungewöhnlich, dass Bohnert auf der Versammlung auch einige Bürgermeister begrüßen konnte, so Altoberbürgermeister Fritz Stahl aus Traunstein, Erster Bürgermeister Franz Ostermaier aus Palling und die jeweils Zweiten Bürgermeister aus Tittmoning und Surberg Barbara Danninger und Jakob Steiner. In seiner Bilanz klärte Bohnert die Versammlungsteilnehmer darüber auf, welche Arbeit im vergangenen Jahr von der örtlichen Verkehrswacht geleistet wurde. Wie jedes Jahr waren die ehrenamtlichen Moderatoren auf einer Reihe von Aktionen an Märkten und Schulen tätig.. Dabei hatte man vor allen Dingen die schwächsten Verkehrsteilnehmer also Kinder und Senioren im besonderen Blickfeld, . So wurden unter anderem eine Vielzahl von Schulwegtrainings in Kindertagesstätten und Schulen durchgeführt und die ABC-Schützen wurden mitreflektierenden AOK- Westen ausgestattet.Die Senioren in den Altenheimen bekamen Gelegenheit den Umgang mit Rollatoren zu trainieren und auf verschiedenen Veranstaltungen hatten ältere Menschen die Gelegenheit auf Simulatoren ihre Reaktion zu testen. Regelmäßig gab es auch Aktionen für Fahrradfahrer, wo man auf einem Fahrradsimulator seine Reaktion, sowie die Folgen von nicht angepasster Fahrweise testen kann.Letztendlich bestätigte Kassenprüfer Bartholomäus Steiner eine vorbildliche Kassenführung, sodass die Vorstandschaft einstimmig entlastet werden konnte. Vizepräsident Peter Starnecker hob in seinem Schlußwort das Engagement der Traunsteiner Verkehrswacht hervor.